Kindeswohl?

– im Gespräch mit Arthur Schröder –

Wir wagen uns an ein schwieriges Thema: Missbrauch und Misshandlung von Kindern.
Naturgemäß sind Notfälle mit Kindern für die meisten Mitarbeiter im Rettungsdienst stark emotional besetzt. Zudem sind Kindernotfälle nicht sehr häufig und damit für viele von uns außerhalb der Routine.
Wenn wir dann feststellen oder den Verdacht haben, dass Missbrauch oder Misshandlung im Raum steht, wird der Notfall schnell zu einer sehr belastenden Situation.

In dieser Podcast-Folge berichtet uns Arthur Schröder von seinen Erfahrungen als Kinderarzt in einer Notaufnahme. Er schildert echte Fälle und wir beginnen zu begreifen, dass es nicht hilft, wütend Vorwürfe zu erheben. Wenn wir den betroffenen Kindern wirklich helfen wollen, braucht es eine ruhige und sachliche Herangehensweise.
Gerade die Misshandlung ist nicht Ausdruck des Bösen, sondern oft eine Falle, in die Eltern und Sorgende und eigentlich alle Menschen, aus Überforderung mit ihren Kindern geraten können.
Missbrauch und Misshandlung ziehen sich durch alle Sozial-, Bildungs- und Gesellschaftsschichten. Es gibt jedoch Risikofaktoren, für die wir unsere Aufmerksamkeit schärfen können.

Wenn es gelingt, durch Unterstützungs- und Hilfsangebote Eltern und Sorgeberechtigte zu entlasten, kann oft wieder ein intaktes Zuhause entstehen, in dem Kinder gesund und sicher aufwachsen können.
Nüchtern betrachtet, sind Missbrauch und Misshandlung meist Symptome einer Krankheit, an der eine Familie leidet. Mit besonnener Arbeit können wir dazu beitragen, diese zu heilen. Es gilt also, wie immer, einen kühlen Kopf zu bewahren und den kurzen Augenblick, den wir im Leben des betroffenen Kindes haben, zu nutzen.

Arthur Schröder ist Facharzt für Pädiatrie und befindet sich derzeit in der Facharztausbildung zum Anästhesisten.
Vor seinem Medizinstudium arbeitete Arthur als Rettungsassistent. Er blieb der Notfallmedizin treu und ist jetzt als Notarzt tätig.
Obendrein engagiert er sich als Instruktor für verschiedene Kursformate wie PHTLS, EPC, PALS, ACLS etc.

Gerne möchte er einmal die Pädiatrie mit der Anästhesie verbinden, denn ein kindgerechter Umgang in der Medizin, ohne Stress, Schmerzen oder Zwang, liegt ihm am Herzen.

Wie alle Ärzte hat auch Arthur kein gescheites Foto von sich, aber immerhin ein tolles Hemd.

Praktische Hilfe zum Thema findet ihr bei der medizinischen Kinderschutz-Hotline. Wie den Giftnotruf erreicht ihr die Hotline 24/7 über das Internet, via iOS- oder Android App und per Telefon.

https://kinderschutzhotline.de

Kindeswohl? by Frank Weilbacher und Julius Hohmann is licensed under CC BY-NC-ND 4.0

Die Avantgarde – Teil 2

Es ist unglaublich, mit ihrer Hilfsorganisation – ‚Awangarda – polscy medycy na froncie‘ – begibt sich Katarzyna Daniszewska direkt ins Auge des Orkans. Dabei müssen sie, oft übermenschliches leisten, wenn die Verletzten in Wellen ihren Versorgungspunkt überfluten und herkömmliche Triagekonzepte versagen.

Was motiviert Katarzyna und ihre Gefährten, was hoffen sie dort zu finden, ausser Grauen und Leid? Was macht es mit einem, wenn man in einer solchen Umgebung arbeitet? Wie hält man das aus? Welchen Sinn hat eine Tätigkeit in diesem sinnlos aufgezwungenen Krieg, der noch nicht einmal der eigene ist.

Im Gespräch mit Katarzyna wird klar, sie brennt für ihre Arbeit, sie will genau dort sein. Möglicherweise ist dies ein Schlüssel, die Neugierde, die Begeisterung und der Wunsch die eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und die Grenzen zu verschieben.

Und dort im Donbass unmittelbar an der ukrainischen Front haben Katarzyna und ihre Kammeraden etwas gefunden, womit man an einem solch lebensfeindlichem Ort nicht rechnet. Freundschaft, Kameradschaft, Opferbereitschaft, Dankbarkeit, Menschlichkeit.

Bitte unterstützt die Arbeit von Awangarda!

Ihr könnt spenden und damit die Arbeit von Awangarda an der ukrainischen Front direkt unterstützen.

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Teilt und Liked ihre Beiträge auf Instagram und Facebook, das verschafft ihnen Aufmerksamkeit für potentielle Unterstützer.

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Die Avantgarde – Teil 1

Polnische Medics an die Front

Der Russische Angriffskrieg auf die Ukraine tobt nun seit über zwei Jahren. Haben wir uns zunächst die Augen gerieben, überrascht vom Wiederstandswillen der Ukrainie, so ist das nun vorherrschende Gefühl wohl eher Enttäuschung und Medienmüdigkeit. Enttäuschung, weil die Ukrainier ihr Momentum nicht in einer wirksamen Gegenoffensive entfalten konnten, Enttäuschung, weil die westliche Welt es nicht schafft, ihre Versprechen zu halten und gemeinsam der russischen Agression etwas entgegen zu setzten. Es entsteht der Eindruck man beschränke sich auf große Worte und Zauderhaftigkeit. Auf die Ukrainer könnte das Sprichwort zutreffen, „Wer solche Freunde hat…“

Nun gibt es Menschen, die begnügen sich nicht damit, dem Treiben von der Couch aus, am Fernseher zu folgen, sie werfen ihr ganzes Leben über den Haufen und werden aktiv.

Katarzyna Daniszewska, ist ein solcher Mensch. Kurz nach Ausbruch des Krieges wurde sie aktiv. Und nicht nur das, sie gründete einfach ihre eigene Hilfsorganisation.

Awangarda – polscy medycy na froncie

Es ist leicht zu erraten was der Name aussagt. Und tatsächlich handelt es sich bei Katarzyna und ihren Mitstreitern um eine Avantgarde, eine Gruppe von Freiwilligen die voranschreitet um Menschen denen ihr Schicksal aufgezwungen wurde zu helfen. Ganz konkret den Soldaten die für ihr Land und um ihr eigenes Überleben kämpfen.

Wer nun einen bedrückendes schwermütiges Interview erwartet der wird überrascht sein. Katarzyna berichtet mit einer fröhlichen Leichtigkeit die einen packt und nicht mehr loslässt. Man beginnt zu fühlen was wohl ihre Gefährten bewegt, sich mit ihr auf diese gefährliche Mission zu begeben.

Für ihre Verdienste wurden Katarzyna und ihre Mitstreiter mit ihrer Hilfsorganisation vom polnischen Präsidenten Andrzej Duda mit der Medaille für „Opfer und Mut“ ausgezeichnet. Diese Medaille wird an Menschen verliehen, welche ihr eigenes Leben riskiert haben um anderen zu helfen.

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Interessante Vokabeln, die vielleicht nicht jedem geläufig sind:

Casualty – Opfer/Verletzte

CCP – Casualty Collection Point – Opfer/Verletztensammelstelle

Stabilisation Point – Stabilisierungspunkt

MedEvac – Medizinische Evakuierung von Verletzten, normalerweise mit Hubschraubern, in der Ukraine derzeit nicht möglich.

TCCC – Tactical Combat Casualty Care

Trenches – Schützengraben

Medic – medizinisches Sanitätspersonal, es können Sanitäter aber auch Ärzte sein

Main Medic – Einsatzleiter, Trupp- Gruppenführer

Shrapnel – Splitter von Explosivkörpern oder Fragmente aller Art die bei einer Explosion fortgeschleudert werden

Second hit – nach erfolgtem Angriff zum Beispiel mit einer Rakete, erfolgt mit zeitlichem Verzug ein zweiter Angriff um die Helfer zu treffen

Tactical driver – Taktischer Fahrer

Mortar – Mörser/Granatenwerfer

Limb – Gliedmaße

Blast injury – Explosionsverletzung

Die Avantgarde – Teil 1 by Julius Hohmann und Frank Weilbacher is licensed under CC BY-NC-ND 4.0

Telenotarzt?

Frederik Hirsch im Interview

Dr. med. Frederik Hirsch, ist Facharzt für Anästhesie und Notfallmedizin, und Senior Manager – Customer Relations bei der umlaut telehealthcare GmbH – Part of Accenture.

Die Umlaut telehealthcare GmbH wurde 2014 aus der universitären Forschung heraus gegründet und gehört seit 2021 zum Geschäftsbereich Accenture Industry X. Als erster Anbieter eines Telenotarzt-Dienstes in Deutschland blickt sie auf über 50.000 telenotärztliche Einsätze zurück. Ihr Telenotarzt-System gilt als das bekannteste und etablierteste in der telenotärztlichen Versorgung.

Das Unternehmen entwickelt digitale Lösungen und Services entlang der Rettungskette und besteht aus einem interdisziplinären Team aus Medizinern, Notfall- und Rettungssanitätern, Ingenieuren und Strategen. Ihre Produkte und Services sind unter dem Namen „connect4rescue – Im Notfall besser vernetzt“ bekannt und umfassen unter anderm den Telenotarzt, die Ersthelferalarmierungs-App corhelper und EMSix Docu.

In dieser Folge sprechen wir mit Frederik Hirsch über seine Arbeit bei umlaut telehealthcare. Als Telenotarzt seit 2014 und langjähriger Experte im Bereich Telemedizin im Rettungsdienst, ist er verantwortlich für das Kundenmanagement, Ausschreibungsmanagement sowie die Etablierung des Telenotarztes in verschiedenen Rettungsdienstbereichen. Darüber hinaus bietet er Fort- und Weiterbildung für Telenotärzte und Rettungsdienstmitarbeiter.

Telenotarzt Freddy Hirsch

Es erwarten euch spannende Einblicke in die Welt der Telemedizin und mit Freddy haben wir jemanden der uns das Konzept Telenotarzt aus erster Hand erklären kann!

Mehr Informationen findet ihr unter www.telenotarzt.de und www.corhelper.de.

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Digitales Lernen und Simulation – Christoph Clauß zu Gast

Christoph Clauß stolperte als Zivildienstleistender in den Rettungsdienst und hätte nie gedacht dass er selbst mal Medizin studieren würde. Seine Leidenschaft für Notfallmedizin und Lehre flammte auf, als ihm ein Rettungsdienst-Kollege zum richtigen Zeitpunkt Feuer unter dem Hintern machte. Heute engagiert er sich, neben seiner ärztlichen Tätigkeit als Anästhesist, für die Firma MEDI-LEARN (www.medi-learn.de), in verschiedenen Kursformaten als Dozent und Kursleiter, er betreut Kurse für aktiv im Rettungsdienst Tätige, für Notärzte, Organisatorische Leiter, CRM, NASIM oder Kindernotfallkurse. Der Bereich des digitalen Lernens ist mit Corona stark gewachsen, über die Vor- und Nachteile der neuen Möglichkeiten diskutieren wir in dieser Folge. Christoph ließ sich von uns breitwillig vom Thema abbringen und so wurde es ein wilder Ritt durch die digitale und physische Fortbildungslandschaft. P.S. Christoph beabsichtigt ein Buch zu veröffentlichen, soviel sei verraten es wird kein Fachbuch sein.

Neujahrsspecial

In unserer ersten Folge im neuen Jahr dreht sich alles um eure Fragen.

Diesmal haben wir keinen Gast, sondern einen Moderator, der uns durch die Sendung führt. Der eine oder andere wird Marcels Stimme aus den Werbepausen vergangener Folgen kennen.

Seid gespannt auf schwierige, ungewöhnliche und lustige Fragen von euch, unseren Hörern.

Wir wünschen euch ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr, mit vielen spannenden Einsätzen. Bleibt uns treu und empfehlt uns weiter.

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Medical Intervention Car – eCPR/ECMO auf die Straße?!

Audioversion

In dieser Folge werden wir euch einen konservierten Frank auftischen.

Jeden Monat kommt der Arbeitskreis Notfallmedizin der Uniklinik Heidelberg zusammen. Im April gab es zudem eine Sonderveranstaltung. Das Thema: die eCPR.

Deshalb werdet ihr zuerst einen Refresher über die ECMO allgemein bekommen und dann geht Frank ans Eingemachte. Vorab als Info: diesmal könnt ihr entweder ganz normal Franks Vortrag anhören oder aber auch z.B. auf unserer Homepage als Präsentation in Videoform anschauen.  

Und nun endlich die Auflösung der Frage, was denn nun auf euch zukommen wird. Es wird präsentiert, wie im Rahmen einer MIC-Nachforderung die Erfolgsquote einer gut laufenden jedoch stagnierenden ALS-Reanimation durch eine eCPR gesteigert werden kann. Ihr werdet somit in den Genuss erster Grundlagenvermittlungen kommen und final eines „optimalen“ Einsatzablaufs mit der eCPR. Schritt für Schritt von dem Zeitpunkt des MIC-Eintreffens bis zur Transportphase. 

Wohl bekomms und viel Spaß!

Verbrennung von A bis B

Brennend haben wir wieder auf Besuch gewartet, der uns feurige Infos geben kann. Und das bedeutet: Mark Schieren ist wieder zu Gast!

In den letzten Wochen und Monaten hatten wir immer wieder Themen gehabt, die um ein Thema sehr häufig kreisten: Verbrennung. Mark ist hierfür wiedermal ein toller Gesprächspartner. Die Klinik in Köln/Merheim an der er tätig ist, ist ein Zentrum für die Versorgung von Schwerbrandverletzten. 

Deshalb werden wir uns mal allgemein mit Verbrennungen als auch speziell mit den einhergehenden A- und B-Problematiken beschäftigen. Wann spricht man denn wirklich von einem „richtigen“ Inhalationstrauma? Wie konsequent ist das Dogma der Intubationspflicht und wie war das nochmal mit dem Kühlen?

Also verwandelt euren RTW in ein türkisches Dampfbad und genießt den ersten Teil dieser Serie! 

Quellen

Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin

https://verbrennungsmedizin.de/brandverletztenzentren

awmf Leitlinie “Behandlung thermischer Verletzungen des Erwachsenen“

https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/044-001l_S2k_Behandlung-thermischer-Verletzungen-des-Erwachsenen_2021-07.pdf

awmf Leitlinie „zur Behandlung thermischer Verletzungen im Kindesalter (Verbrennung, Verbrühung)“

https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/006-128l_S2K_Thermische_Verletzungen_Kinder_2015-04-abgelaufen.pdf

Ninja Rules Teil 1 (Audioversion)

Ihr erlebt eine Jam-Session auf eine Präsentation, die wir für das Kölner AINS-Kolloquium gehalten haben.

Mark Schieren (HAI 2020) fragte nach unseren „Regeln, Riten und Routinen“ im Notfalleinsatz. Nach 20 Minuten Vortrag waren Frank und ich uns einig, das in dieser Präsentation noch viel mehr steckt.

Wir bewundern Sanitäter wie Notärzte, die vermeintlich mit Leichtigkeit, das Team durch komplexe und chaotische Einsätze hindurch führen, unbeeindruckt von den zahllosen Fallstricken und Möglichkeiten Fehler zu machen.

Scheinbar haben diese Kollegen die Grundprinzipien hinter den Dingen erkannt und potente Regeln für sich abgeleitet.

Das ist jedoch meist ein Ergebnis von viel Erfahrung und auch von so manchem leidvollen Erlebnis.

In dieser und der kommenden Folge, bieten wir euch ein Substrat an „Regeln, Riten und Routinen“, unsere ganz persönlichen „Ninja Rules“.

Denn Erfolg bereitet man vor, so wie kein Ziel ohne Weg ist. Und wenn es ganz dick kommt, beschränken wir uns auf das Wesentliche.

Teil 2 folgt im Februar.

Dieser Beitrag ist auch als Video auf unserer Homepage verfügbar.

https://rettungsdienstfm.de/wp-content/uploads/2021/12/IMG_2218.MOV

AINS Kolloquium

https://www.kliniken-koeln.de/Merheim_Anaesthesie_Veranstaltungen_extern.htm

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Ninja Rules Teil 1

Ihr erlebt eine Jam-Session auf eine Präsentation, die wir für das Kölner AINS-Kolloquium gehalten haben.

Mark Schieren (HAI 2020) fragte nach unseren „Regeln, Riten und Routinen“ im Notfalleinsatz. Nach 20 Minuten Vortrag waren Frank und ich uns einig, das in dieser Präsentation noch viel mehr steckt.

Wir bewundern Sanitäter wie Notärzte, die vermeintlich mit Leichtigkeit, das Team durch komplexe und chaotische Einsätze hindurch führen, unbeeindruckt von den zahllosen Fallstricken und Möglichkeiten Fehler zu machen.

Scheinbar haben diese Kollegen die Grundprinzipien hinter den Dingen erkannt und potente Regeln für sich abgeleitet.

Das ist jedoch meist ein Ergebnis von viel Erfahrung und auch von so manchem leidvollen Erlebnis.

In dieser und der kommenden Folge, bieten wir euch ein Substrat an „Regeln, Riten und Routinen“, unsere ganz persönlichen „Ninja Rules“.

Denn Erfolg bereitet man vor, so wie kein Ziel ohne Weg ist. Und wenn es ganz dick kommt, beschränken wir uns auf das Wesentliche.

Teil 2 folgt im Februar.

AINS Kolloquium

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